Hallo, sehr verirrter Leser.

Hier findet ihr in mehr oder weniger virtuose literarische Form gegossene Tagebucheinträge. Wer auch immer daran gefallen finden mag. Hasst mich, liebt mich oder seid meiner gleichgültig - es wird nie so stark sein, wie ich selbst.


Scham komm her und friss mich auf
innerlich mit Haut und Haaren
In Ablehnung meiner selbst ich bleibe
ists doch die Ablehnung von andren
Kann ich nicht die Beste sein?
Würd ich mich dann selber lieben?
Ists denn frei von aller Welt,
wenn nur Bestätigung mich hält?
Bin ich wirklich so verletzend?
Bild ich mir das nur ein?
Bin ich nichts, wenn andre denken,
Nur Freund und nicht Fan zu sein?
Ein Virtuose bin ich nicht,
letztendlich nur ein kleines Lichtchen
von Genius genug gesegnet
Doch da bei weitem nicht allein.
Nehm ich allen die Träume weg?
Hab ichs verdient hier zu sein?
tausendfach Ansporn wurd mir gegeben
und tausendfach Kritik
Tausendmal hab ich gehört,
dass ich die Beste bin.
Wie soll ich jemals akzeptieren,
dass ichs im Leben halt nicht bin?
Nicht gut genug, nicht rein genug,
nicht tausendmal perfekt für jeden,
nicht stabil, nicht glücklich wirkend, nicht perfekte Texte
schreibend,
frag die Fragen an mich selber und dreh mich dabei doch
im Kreise.
Den Vorbildern nicht folgen könnend,
unter den Idealen leidend
Die da oben sind perfekt
und du wirst einmal auch so sein
Bewunderung, die kann ich geben,
doch muss sie auch zurück
doch in der Form wie ich es brauche
ists bisher nur einmal geglückt
Werd ich denn da nie normal sein?
Soll ich das denn überhaupt?
Für immer gegen andre stehend,
statt miteinander einzukehrend?
Werd ich jemals nicht enttäuscht sein,
in der Welt da draußen?



Für alles, was ich je gewollt
Für alles, was ich je getan
Für alles, was ich je gedacht
Lässt du mich in die Hölle fahrn
Die du mich erdrückt mit Liebe
in allem, was ich je getan
Erdrückt hast du mich Schöpferin deiner Welt,
die glitzernd blinkend leuchtend du sie dargestellt
du hast mich tausendfach erstochen
von allen Seiten tratst du auf mich ein
Erschaffen hast du mich um mich zu besitzen
das beste Bild von mir zu sein
Wie eine fette Kröte die voll Angst schaut um mich zu
erdrücken
sitzt du jetzt da im Kreis der eignen Einsamkeit.
tu das, was dir am liebsten ist
doch lass mich damit allein.



Drei Jahre lang dagegen
Drei Jahre lang perfekt
Drei Jahre ists an mir gelegen
Drei Jahre eins Stück Dreck
Die Leidenschaft ist mir entfallen
War sie doch immer falsch
Ich sag euch, ihr könnt mich mal
und schneid mir selber in den Hals
Nichts anderes habt ihr verdient
wenn ichr mich nicht schätzen könnt.
Dieses Ich lass ich jetzt hier
weil in mir ein Feuer brennt.



Ich will fliegen
Ich hab es schon immer gekonnt
Doch irgendwer hat mich runtergeholt
Mich eng gemacht
Mich reduziert
Gesagt er kennt mich
Ich habe ihm das Gegenteil bewiesen
und ich habe mich abgewandt
In der großen weiten Ferne
war ich dann immer allein
Aus Angst vor Ablehnung getrieben
hab ich versucht perfekt zu sein
Aus Angst nicht zu schaffen, was andere tun
Hab ich mich angebiedert
Mich beinah innerlich zerrissen
Und versucht nicht stolz zu sein
Ich bin ein Vogel, mich kann man nicht halten,
versucht man es, so geh ich ein
Wie ein Vogel hoch dort oben
zwischen den Sternen zu sein
Du denkst du verstehst mich?
Nein, das tust du nicht
Verbundenheit kann man nur fühlen
und dann kommt sie von allein.



Schock mich, befrei mich, hass mich
Wie sich das gehört
Ich bin nicht Ich, bin längst verloren,
Im Überhang der Zeit. Nicht der Welt - wobei, der auch -
Sondern mir selbst bin ich verloren gegangen
Schock mich, lieb mich, hass mich Spiegel,
du leblosestes Stück von allen
Da seh ich nur Bewegungen, wie die einer Maschine
Kamera, Reiz, Reaktion, als ob mir jemals schiene
dass darin was Lebendiges sich widerspiegelt wie im
Wasser
Wer hat mich nur tot gemacht? Wer hat mich verleugnet?
Mich von der absoluten Abwesenheit meiner selbst
überzeugt?
Wer hat nicht mehr glauben können, an das Wohl von mir?
Wart ihr es, ebenfalls nur Tote, oder war ich es selbst?
Ja was denn nu? In aller Welt, ein Leben nur für andre,
die doch selbst nicht leben können,
so wie ich es beschreibe.
Wer hat nicht mehr glauben können an das Wohl von mir?
Muss das ein Ich gewesen sein? Bin ich mir selbst
entglitten?
Hab ich mich im Glauben an die andren selber totgeritten?
Für das hasse ich dich, Mensch im Spiegel, dafür verdienst
du den Tod

denn andere darf man nicht töten, hast du das schon
vergessen?
Das zeigt mir, dass du wertlos bist, in all deinen Facetten
Jeden einzeln Stoß den hast du dir selber nur gesetzt
Fahr zur Höll, das sag ich dir, der Teufel sagt na endlich.



Leider hab ich nicht geschafft, was ich mir vorgenommen
hab,
Leider dreht die Welt sich noch, und ich ich lebe auch
Habs nicht geschafft, obwohl ich wollte,
War stattdessen unterwegs
Ein Melissengeist hat mich abgehalten
Das wird heut nichts mehr, da hast du versagt, leider bist
du noch da
hast ein Versprechen gegeben, das musst du halten,
doch dir selbst gegenüber hast du es gebrochen
Hast die Gelegenheit verpasst, hast wieder nur für jemand
andren weitergelebt
Wer würde dich schon vermissen, leider hat sie
geschrieben, jetzt hast du ein loses Ende dessen Abschluss
dich weiter quält.
Hast dir geschworen, nicht für andre weiterzuleben und
tust es jetzt doch.
Entsetzen, das kann ich verkraften, Trauer kann ich nicht.
Jetzt hat schon wieder jemand nur ein Bild von mir im
Kopf gehabt anstatt mich selbst zu sehen, und ich hab es
geglaubt.
Was weiß ich denn von dieser Welt, ich weiß doch rein gar
nichts
Nur ewges Leid erwartet mich, so viel bin ich mir sicher.
Verachtung, die mir entgegenkommt aus jedem toten
Spiegel
Gefährliche Irre, so musst du wohl heißen
Doch fühl ich mich selbst Melancholisch
Aus Angst vor Verletzung der andren zu leben geht leider
nicht lang gut.
Bitte halte mich im Arm und sag mir zärtlich, dass bald
schon alles wieder gut ist,
nur leider war das bisher immer gelogen.
Inspiration und Hoffnung wo sind sie nur hin, waren sie
jemals da?



Sehnsucht fließt in meinen Adern
jeder kleinsten Körperstelle
Sehsnucht nach dir, deinem Klavierspiel
Denk an dich, deine Präsenz, jede einzelne kleine Regung
will zu dir alle Gefühle schreien,
will jede einzelne Sekunde teilen
will dass du dabei bist, atme dein Leben
atme dein Lächeln, atme in dir
Atme in Heiligkeit, atme in Demut, atme in ganz egal,
Hauptsache da
Atme in Briefen, atme in Sehnsucht, atme in warum
verdammt bist du nicht da.
Will schreien weinen, wütend werden, warum du dummer
Mensch bist du nicht da?
Siehst du nicht, du Depp, ich brauch dich, mit dir doch ist
die Welt erst wahr.
Warum du Esel bist du so garstig, mir nichts zu erwidern,
wo ich dich doch liebe,
warum soll ewiglich in mir zerschellen jede einzelne
Phantasie,
die ich mir tausendfach ausgemalt,
in jeder Sekunde tausendfach übertroffen.
Ich will nicht sehen wie ich leide, wie du leidest,
will dich behalten
mit jeder Sekunde die mir noch bleibt
dich in meinen Armen halten.



Warum hast du mich verlassen
Warum hast du mich eingesperrt
Meinen Weg so vorgegeben
Und meine Welt verzerrt
Werd ich dir einmal sagen können
fahr zur Hölle und es auch so meinen
Ja, ich will es sagen können
und mich nicht dafür schämen
Ich hasse dich, du Teil von mir,
der mich überfiel
In unterdrückter Wut stieg ich hinab
und schäme mich bis heut dafür
meine Welt hast du mir vorgegeben
meine Welt warst du
meine Welt hast du gegen mich gewandt.
Nichts als blinde Wut empfinde ich
nichts als blindes Rasen,
das in mir tobt und wütet
gleich einem toten Hasen
Deine Wut hast du ewiglich versteckt
ich hab es dir gleich getan
ich steh jetzt hier auf einer Bühne,
schneid mir die Kehle durch und schreie schaut mich an
keinen Ausgang hast du mir gelassen
rettungslos erstickt
immer brav und gut und lieb sein
das ist es wie du tickst
Kein bessrer Weg als Worte ist mir hier geblieben
innerlich ein stummer Schrei, dein stumm verurteilendes
Gesicht
lässt mich bis heut nicht frei.
Verständnis hast du mich gelehrt, und Rücksichtnahme,
dass ich dein ein und alles bin, die Aushängereklame.
Du sagst nein, es war nicht so, doch genau so war es.
Drum sag ich dir eintausendmal, fahr zur Hölle, die in
deinem Kopf,
fahr in dein eigenes Fegefeuer.
das du dir selbst geschaffen hast,
ich bezahl es teuer
Nie wieder will ich unter dein Joch,
nie wieder deine traurigen Augen,
ich schreie bis alle mich verlassen haben,
wie du es einst prophezeitest
Bis sie alle weg sind und ich alleine bin mit meinem
Dolch,
den ich mir in den Bauch tief ramme
wie du es einst getan.



Komm her mein Liebster
Drücke mich an dich heran
Drück mich an deine warme Brust
Bis ich nicht mehr atmen kann
Lass mich in die Schwärze gleiten
Hinüber in das ewige Licht
Lass mich über Wolken schreiten
Während die Welt zusammenbricht
Lass mich den Überhang genießen
Der Zeit, die mir noch bleibt
Lass mich meine Augen schließen
Für alle Ewigkeit.